Schreibwettbewerb

Geschichte 1

Das erste Geräusch, das zu hören war, war das Schaben des Sargdeckels auf Stein. Luciano setzte sich aufrecht hin. Er war stärker geworden, dass spürt er. Und er war sich sicher, dass dies an dem Menschenblut lag. Luciano streckte sich kurz, stand auf und ging zu Clarissas Sarg. Behutsam legte er ihren Sargdeckel bei Seite und blickte in ihr wunderschönes Antlitz. Er seufzte verträumt. Clarissa schlug die Augen auf. Sofort fühlte Luciano sich, als würde sein totes Herz schneller schlagen. Clarissa rieb sich die Augen und lächelt ihn an. Elfengleich stieg sie aus dem Sarg. Luciano blickte in ihre rötlich schimmernde Augen.

„Hast du Durst?“ Sie sah in seine blutroten Augen. „Nicht so sehr wie du, aber ja!“ „Hättest du Lust jagen zu gehen?“ „Ja, warum nicht.“ Luciano reichte ihr die Hand. Sie war kalt, aber Clarissa fühlte sich sicher. Sie drückte lächelnd seine Hand. Mit einem Ruck verwandelten sie sich in Fledermäuse und erhoben sich in die Luft. Sie war eiskalt, aber der Ausblick war wunderschön. Die Straßen unter ihnen waren wie leergefegt. Es lag eine dünne Schicht Schnee auf den Dächern Roms. Dreißig Meter von ihnen entfernt, befand sich ein Mann. Groß genug für zwei. 

von Jana (Alisa97)

Geschichte 2

„Wie kannst du nur...!?“. Alisa schrie es hinaus, sie wollte all den Frust loswerden. Er brachte sie immer wieder zum kochen, obwohl sie ihn so liebte. In ihr brodelten alle Gefühle auf Verachtung, Liebe und Schock. Es fehlten ihr die Worte für das was er gesagt hatte.

Doch Franz Leopold schien sich nur an ihrer Wut zu weiden, belustigt lächelte er.

„Da bist du doch selber Schuld.“ Sagte er, wohlwissend das dies nur einen weiteren tropfen Benzin in das brodelnde Feuer ihrer Wut geben würde. Und wie erwartet explodierte Alisa. Sie hätte ihm am liebsten eine gut gezielte Backpfeife auf sein makelloses Gesicht gegeben, doch sie war wie gelähmt. Sprachlos vor Wut drehte sie sich um und verließ türenknallend den Raum.

Leo biss sich auf die Lippe. War er zu weit gegangen? Doch es machte ihm so Spaß zuzugucken wie sie sich aufregte.

Unterdessen war Alisa in ihrer Kammer angekommen. Enttäuscht wischte sie sich die einsame Träne vom Gesicht. Ihre Wut war verflogen, zurück blieb nur eine tiefe Trauer.

von Lili (lilay)